Bestuhlungsformen für Seminare

Bei der Planung und Durchführung von Seminaren und Workshops gibt es im Vorfeld einiges zu beachten. Die Location sollte gut gewählt sein, dass heißt für die Zielgruppe auch passen. Gerade für anspruchsvolle Seminare sollte sich die gewählte Location deutlich vom üblichen „Einheitsbrei“ abheben. Hotellobbies sind toll, funktional und sehr flexibel einrichtbar, dafür sind sie sich aber auch alle gleich. Die richtige Bestuhlungsform sollte von Anfang an, also schon bei der ersten Überlegung für ein eigenes Seminar,  eine wichtige Rolle spielen. Je nach Art und Thema des eigenen Seminars eignet sich eine bestimmte Bestuhlungsform besser als eine andere. Die gängigsten Bestuhlungsformen für Seminare haben wir nachfolgende einemal aufgeführt und illustriert.

Die richtige Art der Bestuhlung ist ein wichtiger Faktor bei der Planung eines Events. Nicht jede Veranstaltung kann nämlich mit der gleichen Bestuhlung durchgeführt werden. Eine falsche Wahl kann Unmut unter den Gästen auslösen, zum Beispiel wenn sie zu wenig Platz haben oder während des Vortrags ständig ihren Kopf drehen müssen. Deshalb ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld Gedanken über die richtige Bestuhlung zu machen. Dabei solltest Du nicht nur die Art der Veranstaltung berücksichtigen (Vortrag oder Seminar mit Rollenspielen), sondern auch die erwartete Zahl der Gäste berücksichtigen, weil die Varianten unterschiedlich viel Platz benötigen. Unser kleiner Ratgeber gibt Dir einen Überblick über die wichtigsten Bestuhlungsarten, damit Dein Event ein voller Erfolg wird.

Theaterbestuhlung

Wie der Name schon sagt, gibt es die klassische Theaterbestuhlung in Theatern oder Kinos. Typisch dafür sind Stuhlreihen mit versetzt angeordneten Stühlen in eine Blickrichtung und ohne Tische. Diese Bestuhlungsart eignet sich hervorragend für Vorträge, Produktpräsentationen, Informationsveranstaltungen und Vorführungen. Der große Vorteil liegt in der optimalen Ausnutzung des Platzes. Weil keine Tische vorhanden sind, können sehr viele Stühle in einem Saal platziert werden. Die Blickrichtung ist frontal, also auf einen Redner, ausgerichtet. Die versetzte Anordnung der Stühle gewährleistet eine freie und entspannte Sicht nach vorne, da man nicht auf den Rücken des Vordermanns blickt. Diese Art der Bestuhlung wird allgemein als angenehm empfunden, verleitet allerdings auch zur Passivität. Nicht geeignet ist diese Bestuhlungsform, wenn Bewirtungen vorgesehen sind. Auch bei klassischem Frontalunterricht sollte lieber auf eine Bestuhlung mit Tischen zurückgegriffen werden, weil sich die Teilnehmer sonst keine Notizen machen können.

Blocktafel

Ein rechteckiger Tisch, der rundum bestuhlt ist, zeichnet die Blocktafel aus. Diese Bestuhlungsform gehört zu den beliebtesten Arten, weil sie vielfältig einsetzbar ist. Du solltest die Blocktafel wählen, wenn Du Konferenzen oder Sitzungen durchführen möchtest. Der Tisch kann durch weitere Tische beliebig verlängert werden, so dass das Erscheinungsbild variabel angepasst werden kann. Die Bewirtungsmöglichkeiten sind hier sehr gut, man kennt diese Form deshalb auch aus den Restaurants. Leider braucht die Blocktafel relativ viel Platz für vergleichsweise wenige Personen. Ein weiterer Nachteil ist, dass von der Bühne aus nur die Gäste zu sehen sind, welche zum Redner blicken. Die anderen müssen ihren Kopf um 180° drehen, was sich auf Dauer nachteilig auf Konzentration und Bequemlichkeit auswirkt. Der große Vorteil dieser Bestuhlungsart liegt in der Kommunikation. Vom Tisch aus kann jeder jeden sehen, die Teilnehmer haben dabei ein Gefühl der Gleichberechtigung, weil es keine exponierte Stelle am Tisch gibt (evtl. Kopfende für den Vorsitzenden). Die Blocktafel hat darüber hinaus genügend Platz für Arbeitsmaterial (Laptop, Akten, Notizblöcke usw.).

Parlamentarische Sitzordnung

Diese Bestuhlungsform ähnelt der Reihen- und Theaterbestuhlung, erfolgt aber mit Tischen, so wie Du es aus deiner Schulzeit kennst. Die Tische sind in parallelen Reihen angeordnet und alle Teilnehmer blicken nach vorne in eine Richtung. Diese klassische Form des Frontalunterrichts eignet sich für Tagungen und Konferenzen. Materialien, Getränke und Technik können bequem auf den Tischen platziert werden, die Sitzordnung wirkt sehr klar und übersichtlich. Die Teilnehmer empfinden die Parlamentarische Sitzordnung als komfortabel, weil sie freie Sicht auf den Referenten haben. Der Redner wiederum hat alle Teilnehmer im Blick und kann sie gezielt ansprechen. Nachteile: Der Platz wird nicht optimal ausgenutzt und Gespräche sowie Diskussionen unter den Gästen sind schwierig, weil sie sich nicht gegenüber sitzen.

Carré-Form

Bei der Carré-Form werden Tische in einem Rechteck oder Quadrat angeordnet, so dass in der Mitte ein Bereich frei bleibt. Diese Bestuhlungsform eignet sich für Konferenzen und Festlichkeiten. Die Bewirtungsmöglichkeit ist sehr gut, außerdem können in der Mitte verschiedene Dekorationen platziert werden (z.B. Blumenschmuck). Einziger Nachteil ist der hohe Platzbedarf, den diese Form erfordert. Sicht und Sitzkomfort sind dagegen für alle Beteiligten hoch. Die Carré-Form ist kommunikativ, Blickkontakt ist mit fast jedem Beteiligten möglich, dennoch hat der Teilnehmer das Gefühl, genügend Platz und Abstand zu haben.

Fischgräten-Form

Die Tische sind schräg gestellt und einseitig, mit Blick auf den Referenten, bestuhlt. Für Vorträge und Präsentationen eignet sich die Fischgräte optimal, wird dennoch eher selten angewendet, weil meist eine parallele Reihenbestuhlung bevorzugt wird. Die Bewirtungsmöglichkeiten sind deutlich besser als bei der Klassenzimmer-Variante, allerdings ist diese Form platzintensiver und akustisch nachteiliger. Das ständige Drehen des Kopfes zum Referenten wird auf Dauer als unangenehm empfunden. Die Fischgräten-Form bietet dafür optimalen Platz für Unterlagen, Getränke und Technik.

U-Form

Die U-Form hat in den letzten Jahren Einzug in die Klassenzimmer unserer Schulen gehalten, um die frontale Ausrichtung abzulösen. Die Tische sind dabei in Form des Buchstabens „U“ angeordnet und ein- oder beidseitig bestuhlt. Die U-Form eignet sich für Meetings und Diskussionsrunden mit vielen Personen. Der Referent kann dabei direkt in die Mitte des Publikums treten, kommunizieren oder Unterlagen verteilen. Jeder Teilnehmer hat einen guten Blick zum Redner und zu den anderen Gästen. Für Technik, Getränke und Ordner gibt es genügend Platz. Einziger Nachteil der U-Form ist der sehr hohe Raumbedarf.

Sitzkreis

Gerade bei Workshops ist es üblich, die Stühle in Kreisform anzuordnen und auf die Tische zu verzichten. Diese Art soll die Kommunikation und den Gedankenaustausch untereinander fördern. Der Sitzkreis ist die kommunikativste Bestuhlungsart, allerdings wird das Arbeiten mit Unterlagen/Materialien dadurch deutlich erschwert. Eine Kreisform erfordert darüber hinaus immer mehr Platz als eine Blockbestuhlung. Der Sitzkreis eignet sich deshalb besonders für kurze Besprechungen und Brainstorming, aber nicht für das langfristige Arbeiten.

Wichtig für Deine Planung: Der Flächenbedarf

Manche Bestuhlungsarten benötigen mehr Platz als andere – und das bei gleicher Personenzahl. Mit einer Reihen- und Theaterbestuhlung kannst du Platz sparen, ausladender sind dagegen U-Form, Bankett und parlamentarische Bestuhlung. Der Flächenbedarf richtet sich nach Bestuhlungsart und liegt zwischen 0,25 Quadratmetern (Stehtische) und 3 Quadratmetern (U-Form). Bei einem Raummaß von 120 Quadratmetern sollten bei der U-Form also nur 40 Plätze eingeplant werden, eine Blockbestuhlung kann dagegen bis zu 65 Personen Platz bieten. Rollenspiele bei Seminaren erfordern den doppelten Platzbedarf pro Person! Wenn Du Dich für eine Reihenbestuhlung entscheidest, musst Du zwischen den Reihen genügend Abstand lassen. Als Richtwert gelten 60-70 Zentimeter zwischen Stuhlvorderseite und Rückenlehne.